Wie man Tarotkarten legt: Geschichte, Decks und die Kunst des Lesens
Tarotkarten haben Mystiker, Psychologen und Suchende seit Jahrhunderten fasziniert. Ob du sie als spirituelles Werkzeug, als Spiegel zur Selbstreflexion oder einfach als kreative Methode siehst, um deine Intuition anzuzapfen – das Legen von Tarotkarten, auch bekannt als Tarot-Spread, kann sowohl tiefgründig als auch erstaunlich praktisch sein.
🌙 Eine kurze Geschichte des Tarot
Der Tarot entstand im 15. Jahrhundert in Italien, nicht als mystisches Werkzeug, sondern als Kartenspiel namens Tarocchi. Die prunkvollen Decks der Adligen waren handbemalte Kunstwerke. Erst im 18. Jahrhundert wurden Tarotkarten mit Wahrsagerei und esoterischer Symbolik in Verbindung gebracht – vor allem durch französische Okkultisten wie Antoine Court de Gébelin und Jean-Baptiste Alliette (Etteilla).
Mit der Zeit entwickelte sich der Tarot von Unterhaltung zu Erkenntnis. Die Bilder der Großen Arkana – Der Narr, Die Liebenden, Der Tod, Die Welt – wurden mit Archetypen des menschlichen Lebens verbunden, während die Kleine Arkana alltägliche Erfahrungen und Emotionen widerspiegelte.
Heute wird Tarot weltweit als psychologisches, spirituelles und kreatives Werkzeug verwendet.
🃏 Der Aufbau eines Tarotdecks
Ein traditionelles Tarotdeck besteht aus 78 Karten, die in zwei Hauptgruppen unterteilt sind:
-
Die Große Arkana (22 Karten)
Repräsentiert die großen Themen und spirituellen Lektionen des Lebens. Beispiele: Der Narr, Der Magier, Der Turm. -
Die Kleine Arkana (56 Karten)
Aufgeteilt in vier Farben – Kelche, Münzen, Schwerter und Stäbe – die jeweils einen Aspekt der menschlichen Erfahrung darstellen:- Kelche → Emotionen, Beziehungen
- Münzen → Arbeit, Geld, materielle Welt
- Schwerter → Gedanken, Konflikt, Intellekt
- Stäbe → Energie, Wille, Kreativität
Jede Farbe enthält Karten von Ass bis 10 sowie vier Hofkarten: Bube, Ritter, Königin und König.
🔮 Wie man Tarotkarten legt
Das Legen von Tarotkarten ist ein Akt der Konzentration und Intention. Du brauchst keine hellseherischen Fähigkeiten – nur Offenheit und Neugier.
1. Bereite den Raum vor
Suche dir einen ruhigen Ort. Zünde eine Kerze an oder spiele leise Musik – Hauptsache, du kannst dich konzentrieren.
Atme ein paar Mal tief durch und komme zur Ruhe.
2. Mische die Karten
Während du die Karten mischst, halte eine Frage oder ein Thema im Kopf. Das kann so konkret sein wie „Soll ich den Job wechseln?“ oder so offen wie „Was muss ich heute verstehen?“
Mische die Karten, bis es sich richtig anfühlt. Es gibt keine festen Regeln – Intuition ist wichtiger als Technik.
3. Ziehe die Karten
Du kannst die obersten Karten nehmen, sie auffächern und intuitiv wählen oder den Stapel teilen. Vertraue deinem Gefühl.
4. Lege ein Kartenbild (Spread)
Das Muster, in dem du deine Karten auslegst, nennt man Spread. Hier sind einige beliebte Varianten:
✴️ Die Ein-Karten-Ziehung
Ideal für Anfänger. Eine Karte = eine Botschaft oder Einsicht für den Tag.
🕯 Die Drei-Karten-Legung
Ein klassisches Layout, das Klarheit und Einfachheit bietet.
| Karte | Bedeutung |
|---|---|
| 1 | Vergangenheit |
| 2 | Gegenwart |
| 3 | Mögliche Zukunft |
Du kannst dieses Layout auch als „Körper / Geist / Seele“ oder „Situation / Herausforderung / Rat“ interpretieren.
🌌 Das Keltische Kreuz
Eines der ältesten und detailliertesten Legemuster, das zehn Karten verwendet, um eine komplexe Frage zu erforschen.
Es deckt alles ab – von aktuellen Problemen bis zu unbewussten Einflüssen und langfristigen Entwicklungen.
🪞 Die Karten lesen
Jede Karte trägt eine symbolische Bedeutung, aber Tarotlesen bedeutet nicht, Definitionen auswendig zu lernen – es geht um Interpretation. Achte auf die Bilder, Farben, Richtungen der Figuren und die Verbindungen zwischen den Karten.
Frage dich:
- Welche Emotion löst dieses Bild in mir aus?
- Wie bezieht es sich auf meine Frage?
- Welche Muster wiederholen sich?
Mit der Zeit wird dein Lesen weniger von Büchern und m
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